Ein zentraler Begriff meiner Kunst ist Ambivalenz: In meinen Arbeiten sind verschiedene, oft gegeneinander wirkende Kräfte verpackt und ich versuche, eine Balance zu finden.
Ein solches Gegensatzpaar ist zum Beispiel Stabilität und Fragilität; eine optisch und statisch vermeintlich in sich ruhende Skulptur zeigt gleichzeitig ein hohes Maß an Zerbrechlichkeit.
Diese Spannung in dreidimensionalen Objekten aus Holz auszudrücken – darum geht es.
In der Suche nach Rhythmus, Klang, Bewegung und Dynamik – in der Summe Lebendigkeit – zeigt sich bei meinen Arbeiten der Einfluss von Musik.
Kunst ist für mich eine nonverbale Sprache, die einerseits in Gestalt einer Skulptur eine geschlossene, klare Form präsentiert und andererseits offene und unendliche Möglichkeiten der Interpretation durch die BetrachterInnen bietet, je nach deren Individualität und Seelenlage.
Die Kunstwerke entstehen in einem Dialogprozess: Auf der einen Seite ist das Material Holz, dessen Kraft und Form Respekt gebührt; auf der anderen Seite steht das ursprünglich Intendierte, Gewollte. Beides zusammen mündet in fertige Werke mit einer einmaligen, lebendigen Form und sinnlichen Gestalt. Wichtigster Begleiter im Dialogprozess ist die Intuition.
Die von mir geschaffenen „Erinnerungsstele Zwangsarbeit“ wurde am 29. Oktober 2022 feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit übergeben. Dieser Gedenkort für die Opfer von Verschleppung und Zwangsarbeit wurde angeregt durch das Forschungsprojekt „Erdinger Geschichte“, initiiert durch pax christi Erding Dorfen und gefördert von der Stadt Erding sowie Sponsorinnen und Sponsoren. Es ist das erste Denk- und Mahnmal für diesen Personenkreis im Landkreis Erding.