Wolfgang Fritz
Sonnenstr. 21
85445 Oberding

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FUNDSTÜCKE

Wolfgang Fritz ist ein Beobachter, Sammler und Spurensicherer, der seine Fundstücke wie „Readymades der Natur“ präsentiert oder sie mit Sägen, Stemmen, Hobeln, Schnitzen und Schleifen so sensibel verändert, dass die Formen seinen Imaginationen entsprechen und gleichzeitig die innewohnenden Kräfte sichtbar machen.

Er beobachtet und begleitet das Sterben alter Bäume. Er weiß allerdings auch, dass das Holz noch lange nicht nach dem Fällen eines Baumes stirbt (der Baum stirbt, das Holz lebt!): Holz „geht“, Holz „arbeitet“ sagen die Schreiner, es dehnt sich aus, zieht sich zusammen oder es krümmt sich – es duftet und es lebt weiter! Wolfgang Fritz interessiert sich für dieses zweite Leben und gerade für Holzstücke, die nicht mehr für den Haus-, Möbel- oder Instrumentenbau taugen, vielleicht nicht einmal für Brennholz. Von seiner Gebrauchs-Funktion befreit, wird ein Holzstück umso stärker zum alleinigen Sinnbild.

Anton Empl (Bockhorn 2007)

 

Er stieß zuerst einmal auf Holzstücke, zersplitterte Bäume, durch Fäulnis ausgehöhlte Stämme. Versuchte sich dann dem Material zu nähern, indem er ihm mehr oder minder konkrete Form gab, Gestalt. Doch schon hier deuteten spätestens auch die Namensgebungen darauf hin, dass es ihm nicht primär darum ging Abbilder zu schaffen, eher ein Gefühl, einen Traum vielleicht zu materialisieren. Doch das verliert sich wohl - im gleichen Maße wie Wolfgang Fritz zu sich findet. Mehr und mehr lässt er also dem Holz weitgehend seinen Wuchs, seine Form. Respektiert er Strukturen, Eigenheiten. Wie ein Visagist vielleicht setzt er eher nur Akzente, unterstreicht manches Merkmal. Lässt etwas, das eigentlich für den Verfall bestimmt war oder einen prasselnden Kaminofen, jetzt zum Blickfang werden. Sieht selber Vogelschwingen und in sich ruhende Föten, verdrehte Körper und Einblicke.

Peter B. Heim (Garching 2007)